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Er- / Entmutigung bei Medi-Wechsel

Verfasst: 4. Jun 2019, 17:05
von Amazoenchen
Hallo Zusammen

Es ist mir irgendwie ein Anliegen.
Manchmal gibt es die Situation, dass jemand schreibt, er habe das Medi gewechselt. Oder er müsse auf Medi xy wechseln. Oder ähnlich.

Wenn ich dann lese: Ich habe das auch genommen, das war aber die Katastrophe schlechthin. Oder: Ich hatte ein richtiges Matsch-Hirn. Etc. (Einfach so richtig negativ, demotivierend).
Und dann kommt noch der Satz: (für mich tönt es ironisch): Viel Erfolg.

Auch wenn diese negativen Erfahrungen stimmen, kann man das doch auch anders schreiben. Z.B. Ich habe das Medi nicht vertragen und musste wechseln.

Ich finde es einfach sehr entmutigend, wenn jemand ein neues Medi ausprobiert (ausprobieren muss) und gleich mit so happigen Sätzen konfrontiert wird. Ein wenig Fingerspitzengefühl fände ich besser. - Man kann es auch relativieren. (Allg. Probleme mit NW, etc., so Infos wären gut).

Aber vielleicht sehe ich das viel zu eng. Ich weiss es nicht. Oder ich traue den Leuten nicht zu, mit (krassen) negativen Erfahrungen in solchen Situation umzugehen. "Schulter zuck*

(Wenn jemand nachfragt, was der Grund der Unverträglichkeit war, dann ist die längere Ausführung schon korrekt).

Re: Er- / Entmutigung bei Medi-Wechsel

Verfasst: 4. Jun 2019, 18:08
von Meditester
Hallo Amazoenchen!
Ich denke mal du nimmst Bezug auf meinen Text.
Das sollte keine Entmutigung sein.
Ich wollte nur eigene Erfahrungen mitteilen.

Jeder verträgt Medi anders. Das weiss ich.
Mir erschien es wichtig, dass auf die Reaktion des Körpers geachtet wird.
Es sollte nicht angsteinflößend sein.
Was für den Einen Wundermittel ist für einen Anderen nicht optimal.
Dieses kann Niemand im voraus sagen.


Meditester

Re: Er- / Entmutigung bei Medi-Wechsel

Verfasst: 5. Jun 2019, 12:33
von Joy
Dass das ein- und selbe Medi beim einen die Vollkatastrophe sein kann und beim anderen (der/die es neu ausprobiert) die reinste Wunderpille mit positiver Wirkung, aber ohne Nebenwirkungen, sollte eigentlich jedem klar sein. Aber es gibt ja trotzdem häufige Nebenwirkungen, stärkere und schwächere Medis, bisschen kann man sich da schon informieren. Es muss ja nicht alles eintreffen, was man so darüber hört. Bei mir z.B. hat ein Arzt gesagt, dass bei Valproat die Allermeisten müde sind und depressiv-war ich dann auch, von jemand anderen habe ich gehört, dass er das Medi super verträgt und nichts davon hat. So kann es eben auch laufen. Aber wenn man nun mal nach Erfahrungen gefragt wird und schlechte gemacht hat, soll man dann lügen, um den anderen Mut zu machen?

Ne, das tu ich nicht.

Re: Er- / Entmutigung bei Medi-Wechsel

Verfasst: 5. Jun 2019, 19:31
von Benutzer 50 gelöscht
Hallo Joy, ich verstehe was du meinst und kann es etwas nach vollziehen bzw. sollte ggfs. selbst demnächst drauf achten vor dem senden.

Ich mache ja noch eine Umschulung wie du weißt :) in dieser hatte ich viel das Thema Kommunikation. Sehr interessant aber auch schwierig. Mir wurde klar das bestimmte Aussagen die man meint falsch zu verstehen nicht so gemeint sind.

Grad ich als Fachverkäufer habe da nie drüber nach gedacht und ich gefragt warum man Verkäufer auf so etwas nicht schult.

Ich will auf etwas besonderes hinaus:

Hast du schonmal was vom 4-Ohren Modell von Schulz von Thun gehört?

Wir können Dinge auch 4 Arten- und Weisen verstehen. SACHINHALT: Informationen über Sachverhalt --> „Das Sofa ist grün“
BEZIEHUNGSEBENE: Was der Sprecher vom Hörer hält und ihre Beziehung. --> „Der Ton macht die Musik“
SELBSTOFFENBARUNG: Was Sprecher von sich bekannt gibt. Persönliche Einstellung, Fühlen. --> „der Chef ist toll, er gibt mir an Karneval frei“
APPELLEBENE:
• Veranlassung des Hörers durch Sprecher
• Offene und versteckte Appelle

Offen: „bring mir bitte einen Kaffee“
Versteckt: „müssen alle Fenster offen sein?“

Seit dem ich das teils verstanden habe ;) es ist nicht ganz einfach nachzuvollziehen. Habe ich allerdings gelernt viele Aussagen von diesen Seiten vorher zu betrachten.
Vieles ist nicht so gemeint wie die andere Person es versteht. Ich kann mir denken das es schwer ist das Modell zu verstehen aber es bringt jemanden zum umdenken.

grüße

TablettenJunky

Re: Er- / Entmutigung bei Medi-Wechsel

Verfasst: 5. Jun 2019, 19:58
von Meditester
Hallo TJ!
Ohje, das klingt ja kompliziert.
Ist es nicht einfacher, wenn nochmals nachgefragt wird vom Leser, der verunsichert ist?
Ich habe ja vor langer Zeit z.B.
mal über die Aussage geschrieben:
Du siehst heute aber schlecht aus!
Selbst nur diesen einen Satz kann dein Gegenüber in vielen Varianten deuten.

Da ist ja deine Erläuterung einschüchternd.
So muss ich lange nachdenken ehe ich schreibe.

Meditester

Re: Er- / Entmutigung bei Medi-Wechsel

Verfasst: 5. Jun 2019, 20:02
von Benutzer 50 gelöscht
Ja so ist es Meditester, aber über dieses Model kann man generell viel diskutieren. Aber die Aussage muss nicht unbedingt negativ sein auch wenn diese so rüber kam.
Klar ist es einfacher nach zu fragen, sollte man am besten auch.
Ich wollte jetzt auch keine Kommunikationsschulung mit euch mach :D
Nur die Sichtweise deutlich machen.

Es gibt immer mehrer (4) Möglichkeiten eine Aussage zu verstehen.

Re: Er- / Entmutigung bei Medi-Wechsel

Verfasst: 6. Jun 2019, 01:23
von Joy
Den Ton (wortwörtlich) kann man hier ja eher fast vergessen. Da kann man nur zwischen den Zeilen lesen, nix hören.

Aber ja, das kenne ich, wenn Gesprächspartner so dermaßen weit ab vom Thema sind, unzähliges rein interpretieren, auf das man nie gekommen wäre... Es kommt sehr viel auf die Stimmung, Vorerfahrung, Urteile etc. eines Menschen an, wer was wie auffasst.

Re: Er- / Entmutigung bei Medi-Wechsel

Verfasst: 6. Jun 2019, 06:27
von Benutzer 50 gelöscht
Guten Morgen Joy,

sicherlich da hast du vollkommen Recht. Hier ist nix mit Ton, ich wollte auch nur erwähnen.

Re: Er- / Entmutigung bei Medi-Wechsel

Verfasst: 6. Jun 2019, 07:30
von aggi61
Ich denke, es reicht schon, wenn man schreibt, dass die Wirkung und Nebenwirkungen eben bei jedem Nutzer eines Medis individuell sind, dass jeder anders drauf reagiert.

Wir sind ja nicht alle gleich - das wäre ja auch total langweilig ;)

Ein Medi total zu verteufeln, nur weil ICH es nicht vertragen hab ist doof - für andere ist es eben ein Segen ... und auch ohne große Nebenwirkungen.

Re: Er- / Entmutigung bei Medi-Wechsel

Verfasst: 6. Jun 2019, 18:35
von Amazoenchen
Vielen Dank für das Feedback.
Aggi, so sehe ich das auch.

Es ist auch eine Aussage dabei, die ich für dieses Forum nicht nur "nicht gut" finde, sonder für "schlecht".
(Ist zwar dieselbe Aussage, aber schlecht tönt ein wenig härter... Das ist auch absichtliche Wortwahl).

Dass das ein- und selbe Medi beim einen die Vollkatastrophe sein kann und beim anderen (der/die es neu ausprobiert) die reinste Wunderpille mit positiver Wirkung, aber ohne Nebenwirkungen, sollte eigentlich jedem klar sein. Aber es gibt ja trotzdem häufige Nebenwirkungen, stärkere und schwächere Medis, bisschen kann man sich da schon informieren. Es muss ja nicht alles eintreffen....

Ich meinte, dieses Forum sei gerade für Leute, die Rat suchen.
Leute, die (oft nur) negativen NW gehört haben und verängstigt sind.
Oder auch Personen, die vor 4 Wochen die Diagnose Epilepsie erhalten haben und nun im Netz nach Brauchbarem suchen. Und zwar spezifisch von Betroffenen.
Auch hier im Forum hat es Personen, denen ein "hart" formulierter Satz - auch wenn er den Tatsachen entspricht, in bestimmten Situationen nicht so gut tun. Je nach psychischen Zustand. Auch wenn man die Theorie eigentlich weiss.

Meditester, ja, es war Dein Beitrag, "letzte" Auslöser war. Aber nicht nur wegen Deinem Beitrag.
Es ist mir in letzter Zeit ein wenig aufgefallen, dass ein wenig "positivere" Ausdrucksweise, schön wäre. Das heisst aber nicht, dass man die Unwahrheit schreiben muss / soll.

So, ich höre wohl besser auf zu Philosophieren. Irgendwie weiss ich nicht, wie ich die Message rüberbringen kann, was ich sagen möchte.