Schon vorab Entschuldigung für den langen Text

Neurologen haben nicht immer genauere Kenntnisse, Erfahrungen zum Thema Epilepsie.
Was du als komische große Anfälle beschreibst nennt sich Grand Mal.
Danach hat man meist Muskelkater, Zungenbiss, Einnässen,
irgend welche Wunden oder blaue Flecken. Es müssen jedoch nicht alle diese Folgen auftreten.
Bei längerer Ohnmacht spricht man von Status Epilepticus.
Das kann sehr gefährlich werden, kenne es von meiner Tochter.
Da ist es oftmals das Beste einen Notfall-Arzt zu rufen.
Daher solltest du auch ein Notfall-Medikament haben.
Die Meisten hier kennen es, wissen genau wann sie dieses benötigen.
Ich nahm ebenfalls Keppra (wie Leve wirkend) jahrelang,
weil ich keine Lust mehr hatte immer wieder neue Medi auszuprobieren.
Als es schlimmer wurde und immer mehr Anfälle verschiedener Typen auftraten
wurde ich in einer Klinik umgestellt.
Wegen ständiger plötzlicher Krämpfe (in der Wirbelsäule, spastisch)
wurde ich in eine neurologische Klinik für Epilepsie verlegt.
Dort bestand ich darauf das mein Medi, Keppra gewechselt wird.
Da musste ich energisch auf die Ärzte einreden.
So wurde Lamictal eingeschlichen und langsam die Dosis von Keppra reduziert.
Auch wenn nach einiger Zeit sich immer wieder mal die Epi meldet
so ist es bisher das beste Medi in Kombination zu meinem Liskantin,
das ich seit Anfang nehme. Erst reichte Liskantin, aber nach einigen Jahren half es nicht mehr genug.
Zum EEG muss ich in regelmäßigem Abstand, wegen Corona war es derzeit nur einmal ansonsten zweimal im Jahr.
Als ich noch Keppra hatte war mir schon vorher klar wenn ich wieder einen Anfall
(meist mit Krampfen) bekommen würde.
Auslöser waren stets das kurze, schnelle Atmen und das Flackerlicht.
Da war selbst das Mitfahren im Auto schrecklich wenn im Sommer die Sonne
durch die Blätter der Alleebäume flackerte.
Falls deine Frau mal anwesend ist und du das Gefühl
hast das ein solcher Anfall (GM oder kurze Abwesenheit) kommt
sollte sie das mit dem Handy filmen. So kann es dem Arzt vorgezeigt werden.
Zu seinem Arzt sollte man ein gutes Verhältnis haben. Meiner ist ein „normaler“ Hausarzt.
Er kontrolliert jedoch Blutwerte und schickt mich zu den neurologischen Untersuchungen.
Er bekommt dann die Ergebnisse vom Neurologen, weiß daher ebenso gut Bescheid über meine Epi.
Bei uns sind die Hausärzte in vielen Bereichen ausgebildet.
Es sollte schon ein Vertrauensverhältnis zwischen dir und deinem Arzt bestehen.
Unsere Mitglieder sind nicht Patienten, die nach dem Lehrbuch ihre Anfallsformen
usw. haben. Jeder hat seine eigene Krankengeschichte.
Der Name TablettenJunky sowie meiner, Meditester, sind Ausdruck
unser Tabletten-Versuche, dem stetigen Ausprobieren.
Epilepsie kann in jedem Alter vorkommen.
Mein Vater nach Unfall und Koma, älter als 50.
Meine Tochter mit 6 Jahren.
Ich im Erwachsenenalter, etwas über 20.
Meditester