Gedächtnistagebuch?

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aggi61
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Re: Gedächtnistagebuch?

Beitrag von aggi61 » 10. Jan 2024, 08:55

Ja, manchmal sind die Nebenwirkungen schlimmer als alles andere.

Ich hoffe, dass es irgendwann auch für dich eine akzeptable Lösung gibt. Wurde schon mal an eine OP gedacht?
LG aggi
Kamasutra
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Re: Gedächtnistagebuch?

Beitrag von Kamasutra » 10. Jan 2024, 12:56

Vor einem Jahr war ich im Monitoring und bekam auch ordentlich Anfälle, allerdings kann man definitiv nicht operieren, wenn die Anfälle sowohl links als auch rechts losgehen. Bei mir starteten die meisten auf einer Seite, sehr wenige aber auch auf der anderen. Das könnten allerdings "Messfehler" gewesen sein - die Schädeldecke ist ja schon recht dick - und deswegen müsste ich jetzt noch mal ins Monitoring, mit einem weiteren Kabel, das direkt am Hirn andockt. Das würde durch den Nervenkanal am Kiefer entlang eingeschoben werden und quasi von unten am Hirn ansetzen. Während des Monitorings hätte ich dann Schmerzen und Nervenirritationen - was ich noch durchzustehen bereit wäre - aber das kann sich auch als Folgeschaden halten, und darauf habe ich ehrlich gesagt keine Lust. Noch dazu wäre ich aktuell vermutlich auch nicht mal zu einer OP bereit, wenn herauskäme, dass sie machbar wäre. Die ist ja auch nicht gerade ohne. Anders als der Arzt damals, meinten die Ärzte jetzt auch, dass mein Gedächtnisproblem nicht durch Anfallsfreiheit gelöst wäre. Da ich damals eine andere Erfahrung machte - Anfälle weg, Gedächtnis funktionierte wieder - glaube ich zwar eher dem Arzt damals, aber so richtig klar ist die Situation halt auch nicht.

Ich habe die Anfälle jetzt seit meiner Kindheit / Jugend, und auch, wenn sie sich vom Drumherum eher verschlechtert haben: Ich komme gut mit ihnen zurecht. Wäre diese Gedächtnisgeschichte nicht, würde ich halt einfach weiter damit leben. So jedoch habe ich für mich aktuell erst einmal das Ziel, mein Gedächtnis über andere Wege akzeptabel in den Griff zu bekommen. Sollte ich irgendwann merken, dass meine Psyche wieder massiv abrutscht, werde ich eine potentielle OP weiter abklären lassen und dann ggf. auch zu einer OP schreiten, aber aktuell möchte ich das nicht. Ich bin so froh, dass die Nebenwirkungen endlich weg sind und ich wieder eine Chance auf eine Art Leben habe. Das möchte ich mir nicht mit erneuten körperlichen Problemen und / oder Auszeiten kaputt machen.

Mein Ziel derzeit ist, mich körperlich wieder aufzubauen und wieder zu einer vernünftigen Tagesstruktur zu finden. Beides baute nämlich massiv ab, weil ich kaum noch Kraft und Konzentration für irgendwas hatte, und mit beidem machte ich erste Fortschritte, was mich massiv freut. Dazu möchte ich schauen, wie ich meine Erinnerungen ggf. auffangen kann. Das alles bringt mir - zumindest aktuell - mehr Lebensqualität als Monitoring, potentielle Folgeschmerzen und eine OP mit ewig langer Reha.
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aggi61
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Re: Gedächtnistagebuch?

Beitrag von aggi61 » 11. Jan 2024, 10:39

Ja, das mit den OPs ist ein Thema für sich.

Jede OP hinterlässt ja Narben, die auch wieder Anfälle auslösen können. Selbst wenn das nicht der Fall wäre ist ja nicht gesagt, dass die OP die Anfälle total verhindert oder nur vermindert.

Am Ende muss man selbst entscheiden oder auf die Experten vertrauen.
LG aggi
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